Die Räume vor deinem Herzen und deinem Stirnchakra berühren wir in unseren Yogastunden und Mediationen durch Mudras (spezielle Handhaltungen) besonders oft.
Dein „Ajna“ Chakra wird oft als „Drittes Auge“, Stirnchakra, Weisheitschakra oder 6. Chakra bezeichnet. Es liegt in deinem Mittelhirn, leicht erhöht in der Mitte über deinen Augen und reicht von deinen Augenbrauen bis ca. 4 cm tief hinter deine Stirn. „Ajna“ bedeutet „Wahrnehmung“, aber auch „Befehl“ oder „Kontrolle“. Dieses Energiezentrum ist deine Kommandozentrale, die eng mit deinem Hirn, deinem Nervensystem und deinen Denkprozessen verbunden ist. Aber hier findet sich auch deine Fantasie, deine innere Führung, deine Weisheit und deine Intuition.
Ein Satz, der gut zu den Energien deines Stirnchakras passt, ist: "Ich sehe, was ist!" Und tatsächlich sehen wir, mit Fokus auf das Stirnchakra, manchmal mit geschlossenen Augen besser. Wie ist das zu verstehen? Im Allgemeinen sieht der Mensch die Dinge gern so, wie er sie hätte, oder er visualisiert Umstände, die er fürchtet. Wenn du dich während deiner Meditationspraxis auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen konzentrierst, kommen eventuell Bilder vor dein inneres Auge, die du als ganz neue Impulse wahrnimmst. Wenn dein drittes Auge gut geöffnet ist, dann bist du in der Lage die Wirklichkeit zu sehen und die unsichtbaren Aspekte dahinter wahrzunehmen. Nur an diesem Ort hast du Zugang zu deinem höheren Selbst und der dir innewohnenden Weisheit. Hier ist dein Tor zu übersinnlichen Wahrnehmungen und Hellsichtigkeit. Über dieses Chakra hast du die Möglichkeit dich mit der geistigen Welt zu verbinden.
Der Sinn, der deinem 6. Chakra zugeordnet ist, ist das Sehen. Hier nimmst du einerseits Bilder von Außen auf und speicherst diese, andererseits bist du auch in der Lage innere Bilder zu entwerfen. Je detaillierter du innere Bilder kreierst, umso mehr Kraft gibst du in den Manifestationsprozess deiner inneren Bilder.
Eine Garantie dafür, dass deine inneren Wunschbilder sich erfüllen gibt es zwar nicht, aber auf der Basis von Leichtigkeit und Freude kann es großen Spaß machen auf diese Art positiv in deine Zukunft zu blicken.
Ein Geschenk deines Stirnchakras ist deine Intuition. Diese nimmst du oft als ersten Impuls oder Reaktion im Zusammenhang mit einer Situation oder Menschen wahr. Diese Wahrnehmung basiert auf deinen Körperempfindungen und deinen Gefühlen und wird auch als Bauchgefühl bezeichnet. Hier arbeitet dein 6. Chakra eng mit deinem 3. Chakra (Manipura) zusammen.
Gerade in der modernen Zeit sorgt der ständig präsente Fluss an Informationen dafür, dass du deinem Bauchgefühl und deiner Intuition wenig Beachtung schenkst. Du identifizierst dich vorrangig mit deinen Gedanken und bei der Vielfalt an Informationen und Sinneseindrücken fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Gefühle von Richtungslosigkeit und der Frage nach dem Sinn können auftauchen. Aber auch Vergesslichkeit, verwirrte Gedanken oder ein Hang zum Aberglauben deuten auf eine Dysbalance in deinem 6. Chakra hin. Wenn die Kraft in deinem Stirnchakra nicht ausreicht um deine Gedanken „festzuhalten“, springen deine Gedanken wie ein kleines Äffchen von Ast zu Ast, sodass du kaum hinterher kommst. Der sogenannte „Monkey Mind“ hat auch Einfluss darauf, wie du die Realität wahrnimmst. Manchmal verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fantasie so sehr, dass es dir schwer fällt einen klaren Gedanken zu fassen. Dies kann sogar dazu führen, dass deine Sprache unklar wird und deine Worte zusammenhanglos sind, weil du mit deinen Gedanken schon viele Schritte voraus bist. In diesem Fall können gezielte Pranayama Übungen, bei denen du deinen Fokus auf deinem dritten Auge hältst, Linderung verschaffen. Mit ein wenig Übung ist die wechselseitige Nasenatmung, bei der du über die Atmung deine Gehirnhälften verbindest, ein sehr wirksames Werkzeug, wenn deine Gedanken unruhig hin und her springen.
Das zwanghafte Denken und das damit verbundene Gedankenkarussell münden manchmal auch in Beurteilungen und Vergleichen. Dann hast du das Bedürfnis alles zu analysieren, bist kopflastig und agierst vorrangig auf Basis deiner Vernunft und deines Verstandes. Zu spirituellen Erfahrungen und Erkenntnisse findest du dann keinen Zugang und tust diese schnell als unwissenschaftlich ab. Du bist hartnäckig, rigide und kannst in Konflikten nur schwer einlenken oder dich versöhnen. Mit dieser eher egoistischen Haltung werden Verhaltenszüge die auf Selbstsucht, Machtstreben und Selbstverherrlichung basieren, gefördert. All dies sind klare Anzeichen dafür, dass dein Stirnchakra zu intensiv schwingt und Ausgleich bedarf.
Das permanente Denken zeigt sich auf körperliche Ebene besonders durch Kopfschmerzen, die sich bis zur Migräne steigern können. Aber auch Augen- und Ohrleiden, wie Bindehaut- und Mittelohrentzündungen kommen bei einem Stirnchakra in Dysbalance häufiger vor. Ebenso können Schnupfen und Beeinträchtigungen in deinen Nebenhöhlen auftreten.
Auf hormoneller Ebene stehen die Funktionen deiner Hypophyse und deiner Zirbeldrüse in unmittelbarer Beziehung zur Aktivität deines Stirnchakras. Die Zirbeldrüse wird auch als „Sitz der Seele“ bezeichnet. In den vergangenen Jahren wurde der Zirbeldrüse in Wissenschaft, Medien und Literatur vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt zahlreiche Bücher zum Thema die näher auf die Wirkweisen und Techniken zur Belebung deiner Zirbeldrüse eingehen.
Eine Eigenschaft deiner Zirbeldrüse ist, dass sie ein besonders lichtintensives Organ ist. Ein wunderschöner Weg dich mit deiner Zirbeldrüse und deinem Stirnchakra zu verbinden, führt daher über das Licht. Mache deine Pranayama Praxis zu einer Meditation und verbinde dich zum Beispiel während der wechselseitigen Nasenatmung mit deinem inneren Licht. Lenke mit deinem Einatmen frische Energie und ein leuchtendes indigoblaues Licht zwischen deine Augenbrauen. Mit deinem Ausatmen verlässt es deinen Körper über das andere Nasenloch, nur um dann wieder einzuströmen. Wenn es dir gelingt Licht zu deinem dritten Auge zu lenken, fällt es dir immer leichter die Dualität in deinem Leben zu überwinden und Zugang zu höherem Wissen zu erlangen.
Im Stirnchakra laufen zwei deiner wichtigsten Energiebahnen „Pingala Nadi“ und „Ida Nadi“ zusammen. Während „Pingala“ deine rechte, die männliche und Sonnenseite repräsentiert, steht „Ida“ für deine linke Körperseite, die weibliche und Mondseite. Mit der oben beschriebenen Lichtmeditation gleichst du beide Seiten aus und es gelingt dir mehr und mehr dein Denken von Dualität zu befreien.
In deiner Asanapraxis kannst du die Balance zwischen beiden Seiten durch die Adlerpose fördern. Diese Asana dehnt zusätzlich deine Schultern und deinen oberen Rücken, stärkt aber vor allem deine Fähigkeit zur Konzentration. Ein weiterer wirkungsvoller Weg deinen Verstand zu beruhigen ist Balasana – die Kindsposition, zusätzlich dazu ist Balasana eine sanfte Dehnung für deinen Rücken, Hüften und Oberschenkel. Wenn du schon Erfahrung mit dem Kopfstand hast und dich in deiner Praxis sicher fühlst, ist der Kopfstand ein wirkungsvolles Mittel gegen Nebenhöhlenentzündungen. Die Asana befreit von Schleim und stärkt deinen inneren Fokus. Auch hier übst du Balance und innere Ruhe. Darüber hinaus stellst du deine Welt auf den Kopf und bekommst durch diesen Perspektivwechsel eventuell noch neue Einsichten.
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